Duquesne-Spionagering

Die 33 verurteilten Mitglieder des Duquesne-Spionagerings (Foto des FBI)

Der Duquesne-Spionagering bestand aus einem Netzwerk von 33 deutschen Spionen, unter der Führung von Frederick „Fritz“ Joubert Duquesne; es handelte sich um den größten Spionagefall in der Geschichte der Vereinigten Staaten, der in Verurteilungen endete. Nach langwierigen Ermittlungen, und mit Hilfe des amerikanischen Doppelagenten William G. Sebold, konnten am 29. Juni 1941 alle Spione vom Federal Bureau of Investigation (FBI) verhaftet werden. 19 von ihnen plädierten auf schuldig, die übrigen 14 mussten sich am 3. September 1941 einem Federal District Court in Brooklyn, New York City, stellen. Am 2. Januar 1942 wurden die Mitglieder des Rings zu Gefängnisstrafen von insgesamt über 300 Jahren verurteilt.

In den USA in Schlüsselfunktionen angestellt, sollten die 33 deutschen Agenten des Rings vor allem Informationen beschaffen, die im Kriegsfall nützlich sein könnten. Aber auch Sabotageakte sollten verübt werden. Zum Beispiel eröffnete eine Person ein Restaurant, um Informationen über ihre Kunden zu beschaffen; ein anderer arbeitete bei einer Luftfahrtgesellschaft, um über den alliierten Schiffsverkehr im Atlantischen Ozean zu berichten und andere im Ring arbeiteten als Boten, so dass sie neben normalen auch geheime Nachrichten überbringen konnten.

Eine große Rolle bei der Aufklärung des Falls spielte William G. Sebold, ein von Deutschland angeworbener Spion, der als Doppelagent für die Regierung der Vereinigten Staaten arbeitete. Knapp zwei Jahre lang betrieb er für das FBI eine Sendeanlage in New York, um so den Informationsfluss zwischen Deutschland und seinen Agenten in Nordamerika zu überwachen und diesen steuern zu können. Sebolds Erfolg in der Spionageabwehr zeigte sich letztendlich in der Verurteilung der deutschen Agenten.

Ein führender deutscher Geheimdienstler sagte später, die Zerschlagung dieses Rings habe den deutschen Spionageanstrengungen in den USA den „Todesstoß“ versetzt. J. Edgar Hoover, Leiter des FBI, beschrieb die Aushebung desselbigen als den größten Erfolg der Spionageabwehr in der Geschichte der Vereinigten Staaten.[1]

Der 1945 entstandene Film Das Haus in der 92. Straße griff die Thematik auf, wich jedoch von den historischen Fakten ab. Der Drehbuchautor Charles G. Booth erhielt für den Film einen Oscar für die Beste Originalgeschichte.

  1. Obituary. Fritz Joubert Duquesne. In: Time. 4. Juni 1956, ISSN 0040-781X.

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